Hast du schon mal etwas über den Begriff „Blue Zones“ gehört? Sie stellen einen demographischen Begriff dar, welcher fünf Orte auf der Welt beschreibt, an denen Menschen bei überdurchschnittlicher Gesundheit und Wohlbefinden überdurchschnittlich lange leben. Dem Finden dieser Gebiete hat sich Dan Buettner verschrieben. Im Jahre 2005 veröffentlichte er einen Artikel in National Geographic mit dem Titel „The Secrets of Long Life“.
Jahrelang reiste er gemeinsam mit einigen Wissenschaftlern um die Welt, um Gebiete zu finden, in denen Menschen älter werden als anderswo auf der Welt und gleichzeitig lange gesund bleiben. Dabei stoß er auf fünf Gebiete, die heute als Blue Zones bekannt sind:
Ikaria in Griechenland, Okinawa in Japan, Ogliastra auf Sardinien, Loma Linda in Kalifornien und die Halbinsel Nicoya in Costa Rica.
Was begünstigt nun die Gesundheit und die Langlebigkeit dieser Menschen?
Ikaria in Griechenland – Die Überlebenskünstler
Ikaria ist eine bergige Insel in der östlichen Ägäis nahe der türkischen Küste, hat etwa 8.000 Einwohner und besitzt weltweit eine der niedrigsten Sterblichkeitsraten im mittleren Alter. Buettner führte dies unter anderem auf eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Olivenöl und Fisch zurück. Dieser Ernährungsweise wird auch in Präventionskreisen ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Andererseits meinen einige Bewohner, dass neben viel Bio-Gemüse und sauberem Wasser vor allem der ständige Wind vom Meer sehr gesund ist. Andere betonen die besondere Wärme und das Gemeinschaftsgefühl der Insel.
Die Menschen sind offen, warmherzig und unterhalten sich stets sehr gerne. Sie sind lebensfroh und leben in ihrem eigenen Tempo. Seit dem Mittelalter sind die Bewohner der Insel wahre Überlebenskünstler. Damals versteckten sie sich in den Bergen, tarnten sich hinter riesigen Felsen und entgingen dadurch der Piraterie. Diese Kunst der Ruhe und Gelassenheit haben sich die Inselbewohner bis heute bewahrt. Sie mögen es, Dinge auf ihre Weise zu tun.
Eine Kartenübersicht der fünf blauen Zonen. Bild: shutterstock.com/Dimitrios Karamitros
Okinawa in Japan – die ältesten Frauen im Land
Okinawa ist eine Insel im Süden Japans. In der subtropischen Region werden Süßkartoffeln, Sojabohnen und verschiedene Gemüsesorten angebaut. Laut National Geographic ist Okinawa vor allem deshalb zu einer blauen Zone geworden, weil hier mitunter die weltweit ältesten Frauen wohnen. Das Magazin Spektrum führte dies nicht nur auf eine pflanzliche und maßvolle Ernährung zurück, sondern auch auf das Prinzip des Ikigai. Dieses Wort bedeutet so viel wie „Sinn des Lebens“ und ist im japanischen Alltag und dem sonstigen Leben, insbesondere auf Okinawa, tief verwurzelt. Für sie gehören Tätigkeiten, die körperliche Aktivität oder Bewegung erfordern, zum Alltag. Buettner berichtet in seinem Artikel beispielsweise von über 80-Jährigen, die sich täglich auf den alljährlichen Zehnkampf vorbereiten. Sie legen längere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück und pflegen ein ehrliches Verhältnis zu Verwandten und Nachbarn, sowie einen täglichen Mittagsschlaf.
Die Okinawaner sind außerdem bekannt für ihren überragenden Optimismus und machen sich das Leben nicht unnötig schwer, weshalb sie mit zu den glücklichsten Menschen auf der Welt zählen. Seine Berufung und seinen Platz im Leben zu finden, gelten als höchstes Ziel, wohingegen materieller Erfolg von geringerer Bedeutung ist.
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Ogliastra auf Sardinien – die ältesten Männer der Welt
Die Provinz Ogliastra auf Sardinien ist ebenfalls Teil der blauen Zone, denn diese Region beherbergt die ältesten Männer der Welt. Viele von ihnen arbeiten noch im hohen Alter als Hirten. Die Einwohner führen die Langlebigkeit hauptsächlich auf eine gesunde Ernährung zurück: Auf dem Speiseplan stehen primär pflanzliche Lebensmittel wie zum Beispiel Kartoffeln, Bohnen, Getreide, Gemüse und Omega-3-reiche Nahrungsmittel, sowie Fette, die aus Milchprodukten stammen. Zudem leben die Bewohner des Gebiets in kultureller Isolation, was es ihnen ermöglicht ihren traditionellen gesunden Lebensstil beizubehalten. Sie jagen, fischen und ernten ihre Felder noch immer, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Außerdem zeichnen sie sich durch enge Beziehungen zu Familie und Freunden aus und bleiben ein Leben lang in der Familie.
Sie haben auch besonderen Respekt vor den Ältesten in der Gesellschaft. In ihrer Kultur steigt das Prestige mit dem Alter. Gemeinsames Lachen und das eine oder andere Glas Rotwein gehören ebenso zum Alltag wie Bewegung und harte körperliche Arbeit. Es ist die bevölkerungsärmste und zugleich langlebigste Region des Landes mit der größten Zahl an Menschen über 100 Jahren. In ganz Italien. Vor allem Männer scheinen hier einen Jungbrunnen gefunden zu haben.
Loma Linda in Kalifornien – Glauben und eine überwiegend pflanzliche Ernährung
In der Kleinstadt Loma Linda im Süden von Kalifornien leben besonders viele Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten – einer Freikirche. Diese christliche Religionsgemeinschaft ist seit langem Gegenstand intensiver Forschung. Die adventistische Gesundheitsstudie untersucht seit 40 Jahren, ob es einen Zusammenhang zwischen adventistischer Ernährung und ihrer Lebenserwartung gibt. Buettner berichtet, dass sie vier bis zehn Jahre länger leben als der durchschnittliche Kalifornier.
Wissenschaftler glauben, dass die Bewohner weniger wahrscheinlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs erkranken, weil AdventistInnen sich natürlich und pflanzlich ernähren. Viele Adventisten aus Loma Linda sind aber auch der Ansicht, dass ihr Glaube einen wesentlichen Teil zu ihrer Gesundheit und Langlebigkeit beiträgt. Der Zusammenhang zwischen Glaube und einem langen Leben wurde in zahlreichen weiteren Studien bestätigt.
Die Halbinsel Nicoya in Costa Rica – gesunde Ernährung und soziale Kontakte
Auf dem amerikanischen Kontinent haben Büttner und sein Team eine weitere Blue Zone identifiziert, die Nicoya-Halbinsel in Costa Rica. Zahlreiche EInwohner erreichen ihr 90. Lebensjahr und eine 60 Jahre alte Person hat eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit 100 Jahre alt zu werden, als im restlichen Teil des Landes. Inzwischen haben Wissenschaftler die Ernährung der Einwohner von Nicoya als wichtigen Faktor identifiziert. Sie essen in Maßen und verzehren wenig oder keine verarbeiteten Lebensmittel. Stattdessen gibt es viel Gemüse und Obst auf der Speisekarte, darunter viele tropische Früchte, die reich an Antioxidantien, und Aminosäuren sind.
Das Leben in Nicoya ist auch von besonderem Wasser geprägt, welches reich an Calcium und Magnesium ist und dadurch vor Herzkrankheiten schützen und starke Knochen fördern soll. Neben den Essgewohnheiten führte Buettner die Langlebigkeit der BewohnerInnen auch auf das gesellschaftliche Leben zurück. Sie treffen sich und unterstützen sich gegenseitig mit ihren Kindern und Enkelkindern. Auch Menschen über 100 sind voll in das gesellschaftliche Leben integriert und werden regelmäßig von ihren Nachbarn besucht.
Der Weg hin zur Langlebigkeit führt laut Peter Attia vor allem über körperliche Bewegung.
Gemeinsame Merkmale der Blue Zones
Fünf Regionen, die große kulturelle und klimatische Unterschiede aufweisen. Was haben diese aber nun gemeinsam? Diese Frage hat sich naturgemäß auch Dan Buettner gestellt. Zunächst fiel seinem Team hierbei auf, dass die Menschen in der Blauen Zone in gewisser Weise isoliert leben – auf Inseln, Halbinseln, in Berggebieten oder Kleinstädten. Dennoch verfügen sie über eine moderne medizinische Versorgung. Die Blue Zones befinden sich ebenfalls in subtropischen bis tropischen Regionen, und die Bewohner sind im Durchschnitt sehr viel Sonnenlicht ausgesetzt, sodass ein Vitamin-D-Mangel kaum vorkommt. Das ist vorteilhaft, zumal ForscherInnen glauben, dass zu wenig Vitamin D die Lebensdauer verkürzt.
Darüber hinaus pflegen die Einwohner durchgehend einen Lebensstil, der von Tradition und der Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft geprägt ist. Sie leben vorwiegend auf ihren eigenen Farmen und arbeiten als Hirten und Fischer. Übersetzt bedeutet das ständige Bewegung und viel Zeit an der frischen Luft. Sie essen, was in unmittelbarer Nähe wächst oder gefangen wird. Verarbeitete Lebensmittel stehen hingegen selten bis nie auf dem Speiseplan.