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Die Hallmarks of Aging – eine Übersicht
Longevity Magazin

Die Hallmarks of Aging – eine Übersicht

Die Vorstellung von Altern erstreckt sich von faltiger Haut, über abnehmende Leistungsfähigkeit und Haarausfall bis hin zur Vergesslichkeit. Es handelt sich also um einen sehr breit definierten Begriff. Das ist auch wenig verwunderlich, wenn man sich vor Augen hält, wie unterschiedlich sich der Prozess bei Menschen äußert. Alle beschriebenen Vorgänge sind jedoch lediglich der Endzustand einer Reihe von Reaktionen und Gegebenheiten in unserem Körper.

Um die molekularen Vorgänge besser zu verstehen, versuchen Forscherinnen und Forscher rund um den Globus die Prozesse zu entschlüsseln, die hinter unseren Falten und unserer zunehmend schlechteren Leistungsfähigkeit in höherem Alter stehen.

In dieser Hinsicht ist Wissenschaft eine Art Konstrukt, welches sich mit dem Status Quo nicht zufriedengibt, sondern stetig nach neuem Erkenntnisgewinn strebt. Vielfach mündet ebendieser Ansatz in folgender Auffassung:

„Wenn man versteht, wie etwas funktioniert, dann kann man auch versuchen es zu ändern.“

Das ist im Longevity Bereich nicht anders. Eine Gruppe rund um den Forscher Carlos López-Otín hat in einem vielbeachteten Paper neun Kennzeichen des Alterns (Hallmarks of Aging) beschrieben. Diese neun Hallmarks wurden im Jahr 2023 durch drei weitere auf zwölf erweitert. Wir geben dir hier einen Überblick über alle 12 Hallmarks und gehen in den einzelnen Artikeln näher darauf ein.

Wusstest Du? Die 12 Hallmarks of Aging beschreiben, wie unser Körper auf molekularer Ebene altert. Wir sind dem aber nicht machtlos ausgesetzt. Durch neuere Forschung konnten die Wissenschaftler aufdecken, wieso beispielsweise Fasten und Sport sich positiv auf die Hallmarks of Aging auswirkt. Aus all diesen Erkenntnissen und und Dutzenden wissenschaftlichen Studien haben wir das ONE (Daily Longevity Complex) für dich entwickelt. 13 sorgsam ausgewählte Inhaltsstoffe, die alle Hallmarks of Aging abdecken.

MoleQlar ONE vereint 13 qualifizierte Longevity-Moleküle und einen harmonischen Geschmack nach Zitrone. Gemeinsam decken die Inhaltsstoffe alle molekularen Kennzeichen des Alterns gemeinsam ab.

1. Genomische Instabilität

Die DNA ist ähnlich eines Bauplans für unseren Körper – wenn gewisse Seiten fehlen, ergibt das ganze Buch bzw. der ganze Plan mitunter keinen Sinn. Derartige Veränderungen können vom Körper in jungen Jahren besser repariert werden als in späteren Lebensphasen. Zudem kommt es im Alter zu einer gesteigerten Fehleranfälligkeit.

2. Telomerabrieb

Die DNA ist per se kein einzelnes großes Buch, sondern die Erbinformation ist auf 23 kleinere Büchlein (Chromosomen) aufgeteilt. Jede einzelne Zelle ist mit dieser kleinen Bibliothek (Genom) ausgestattet. Das letzte Kapitel dieser „Büchlein“ ist besonders und wird als Telomer bezeichnet. Hier ist keine Information mehr codiert, sondern die Telomere fungieren als Abbauschutz für die DNA. Die Telomere werden naturgemäß mit jeder Zellteilung kürzer. Sobald eine gewisse Schwelle (Hayflick-Limit) erreicht ist, erliegt dann die Zellfunktion.

3. Epigenetische Veränderungen

Epigenetik versucht zu erklären, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und in der Folge die Entwicklung der Zelle zeitweilig festlegen. Diese Faktoren beruhen jedoch nicht auf eventuellen Änderungen in der Erbinformation (Beispiel: Mutationen), sondern auf unterschiedlichen kleinen Proteinen, die an die DNA binden können. In der Folge kann die Bindung eines oder auch mehrere Gene in der Aktivität (mehr oder weniger) beeinflussen. Zudem ist die Epigenetik an der Entwicklung bzw. Differenzierung der Zellen beteiligt.

4. Verlust der Proteostase

Proteostase setzt sich aus den beiden Begriffen Proteom (Gesamtheit der Proteine, die im Körper produziert werden können) und Homöostase (Gleichgewicht) zusammen. Geht bei der Regulation der Proteine etwas schief, können einzelne Proteine garnicht mehr oder teilweise in Überzahl auftreten. Dies beeinflusst widerrum die Funktionalität der Zellen. Der genannte Vorgang spielt bei bekannten Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson eine Rolle.

5. Deregulierte Nährstoffmessung

Bei diesem Kennzeichen ist die Reaktion des Körpers auf Nahrungszufuhr relevant. Dessen Regulation erfolgt im Zusammenspiel mit Wachstumshormon und weiteren Hormonen. Hier ist unter anderem Kalorienrestriktion und Fasten von Bedeutung. Weiters beschäftigen wir uns mit Autophagie und speziellen Langlebigkeitsgenen: den Sirtuinen, über die auch Dr. David Sinclair sehr viel geforscht hat.

6. Mitochondriale Dysfunktion & Mitohormesis

Mit ansteigendem Alter von Zellen und Organismen nimmt die Effektivität der Energiebereitstellung in unseren Zellkraftwerken – den Mitochondrien – tendenziell ab. Diese Erkenntnis gründet auf zwei Mechanismen. Zum einen gehen Elektronen verloren und zum anderen verringert sich die ATP-Erzeugung. ATP ist der wichtigste Energieträger in unserem Körper. In diesem Zusammenhang lernen wir auch den Begriff Mitohormesis kennen.

7. Zelluläre Seneszenz

Zelluläre Seneszenz beschreibt den Zustand eines stillstehenden Zellzyklus. Das bedeutet, dass die Zelle ihre Funktionalität herunterfährt und sich auch nicht mehr teilen kann. Dieser Stillstand ist häufig ausgelöst durch DNA-Veränderungen. Es handelt sich dabei in gewisser Weise um einen Schutzmechanismus. Dieser Schutzmechanismus ist gut gemeint, speziell im Alter aber manchmal schlecht getroffen. Im Zusammenhang mit der Seneszenz wird häufig auch über Senolytika gesprochen.

8. Stammzellerschöpfung

Mit dem Alter vermindert sich die Fähigkeit unserer Stammzellen sich zu teilen – sie werden „erschöpft“. Als Resultat können kaputte oder geschädigte Zellen nicht mehr erneuert werden. Das führt letztendlich dazu, dass sich die unterschiedlichsten Gewebearten nicht mehr adäquat regenerieren bzw. erholen können.

9. Veränderte interzelluläre Kommunikation

Dieses Kennzeichen blickt über die zellautonome Ebene hinaus. Altern beinhaltet auch Veränderungen bei der Kommunikation von Zellen untereinander. Eine zunehmende Entzündungsreaktion und eine abnehmende Immunüberwachung sind exemplarische Folgen dieses Faktors mit teils drastischen Auswirkungen auf das physiologische Altern.

10. Inflammaging

Chronische Entzündung ist eines der Alterszeichen, bzw. steigen die Entzündungswerte mit dem Alter, was man unter dem Akronym „Inflammaging“ zusammenfasst. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Gefäßablagerungen (Arteriosklerose), über Neuroinflammation oder proinflammatorische Signale aus dem viszeralen Fettgewebe. Messen kann man dies über Entzündungsparameter, wie das CRP oder das Interleukin-6 (IL-6). Gerade IL-6 gilt als Marker für eine erhöhte Sterblichkeit, wenn chronisch zu hohe Werte vorliegen. Das Inflammaging ist eng mit den anderen Hallmarks verknüpft und die Grenzen sind oft fließend.

11. Dysbiose

Wir leben nicht allein – in unserem Darm befinden sich Milliarden von Bakterien, mit denen wir eine Symbiose eingehen. Dieses Gleichgewicht ist nicht nur bei einigen Erkrankungen verschoben, sondern scheint auch im Alter nicht mehr zu unserem Vorteil ausgerichtet zu sein. Aus der Symbiose wird eine Dysbiose in unserem Mikrobiom.

12. Veränderte (Makro) Autophagie

Wenn die „Müllabfuhr“ im Alter streikt, spricht man von einer veränderten (Makro)-Autophagie. In unserem Körper fallen tagtäglich große Mengen an Zellmüll an, die durch spezialisierte Helfer autophagiert, also entsorgt werden. Dies können Proteine, Nährstoffe, aber auch ganze Zellorganellen, wie Mitochondrien sein. Im Alter funktioniert diese Autophagie nicht mehr richtig – mit weitreichenden Folgen für unsere Gesundheit.

Auf den ersten Blick klingt das alles sehr wissenschaftlich, undurchsichtig und erstmal wenig verständlich – lass dich davon nicht abschrecken! Wir werden uns nun in einer Artikelreihe jedes der Hallmarks of Aging einzeln genauer anschauen, mit dem Ziel, die Grundlagen des Älterwerdens zu begreifen und verstehen zu lernen.

Der Ausflug in die tiefere Zellbiologie des Alterns ist dabei voller Überraschungen. Wir zeigen dir, warum es „Zombiezellen“ in deinem Körper gibt und was sie mit dem Altern zu tun haben. Oder du wirst lernen, wie deine Zellen ihren Müll entsorgen und warum gerade das im Altern nicht mehr so gut funktioniert. Also keine Sorge, die etwas trockene Theorie haben wir dir verständlich und spannend aufgearbeitet. Am Ende dieser Reihe wirst du bestens darüber informiert sein, was das Altern ausmacht und wir wir es (vielleicht) stoppen können.

Quellen

Literatur

  • López-Otín, C., Blasco, M. A., Partridge, L., Serrano, M., & Kroemer, G. (2013). The hallmarks of aging. Cell153(6), 1194–1217. Link
  • López-Otín, Carlos et al. “Hallmarks of aging: An expanding universe.” Cell vol. 186,2 (2023): 243-278. Link

Grafiken

Die Bilder wurden unter der Lizenz von Canva erworben.

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