Direkt zum Inhalt
MOLEQLAR MOLEQLAR
Was ist Spermidin?
Magazin Moleküle

Was ist Spermidin?

Spermidin ist für die Chemie ein biogenes Amin. Für die Longevity-Forschung ist der Mikronährstoff ein Hoffnungsträger. Für uns kann Spermidin eine Möglichkeit sein, die gesunde Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Bei all den Dingen, die Spermidin sein kann ist es eines nicht: neu. Ganz im Gegenteil. Bereits 1870 isolierte Philipp Schreiner die Base Spermin aus der männlichen Samenflüssigkeit. Daher kommt auch der etwas skurril anmutende Name des Moleküls. Auch wenn man mittlerweile weiß, dass Spermidin völlig natürlich in jeder Zelle und in jedem Organismus vorkommt, hat sich der ursprüngliche Name gehalten.

Vorkommen von Spermidin

Unser Körper kann Spermidin in Maßen selbst erzeugen. Bei einer Beschleunigung des Stoffwechsels (z.B.: beim Sport) wird die Produktion von Spermidin im Körper angekurbelt. Umgekehrt nimmt die Konzentration bei einer Verlangsamung des Stoffwechsels ab. Die körpereigen produzierte Menge reicht allerdings nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die Zellen sind hier auf die Nahrungszufuhr angewiesen. Spermidin kommt vor allem in Vollkorn bzw. Weizenkeimen, Sojabohnen (etwa 200 mg/kg) oder Hülsenfrüchten vor. Auch Pilze und gereifter Käse sind reich an dem Molekül. Zum Vergleich: der Spermidingehalt im namensgebenden menschlichen Ejakulat beläuft sich im Mittel auf 31 mg/L.

Die gute Nachricht für alle, die jetzt gleich Schlimmes ahnen: Spermidin-hältige Nahrungsergänzungsmittel werden nicht aus menschlichem oder tierischem Sperma erzeugt, sondern aus Weizenkeimen oder Sojaprodukten. Spermidin auf Sojabasis ist im Gegensatz zur Weizenkeimherkunft auch noch glutenfrei.

Was macht Spermidin?

Die Wirkung, die dem körpereigenen Stoff zugeschrieben wird, ist nicht nur nützlich, sondern seit einigen Jahren sogar nobel-wichtig. 2016 erhielt nämlich der japanische Professor Dr. Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis für Grundlagenforschung zur Autophagie.

Was versteht man denn nun unter diesem Begriff, der seine Herkunft im alten Griechenland hat?

Autophagie – die zelleigene Müllabfuhr

Wenn Zellen eigene Bestandteile abbauen, dann nennt man das Autophagie oder Autophagozytose. Umgangssprachlich sprechen wir dabei gerne von Selbstverdauung. Damit nicht zu verwechseln ist die Phagozytose, wo Stoffe von außen in die Zelle aufgenommen („gefressen“) und verdaut werden.

Die Selbstverdauung ist vor allem deshalb wichtig, weil im Rahmen des Zellstoffwechsels ständig irgendwelche Nebenprodukte entstehen, die überflüssig oder beschädigt sind. Mit dem Prozess der Autophagie können diese nun entweder entsorgt oder noch besser, wiederverwendet werden. Es werden aber nicht bloß Stoffwechselprodukte autophagiert, sondern auch ganze Zellorganellen – beispielsweise die Mitochondrien. Sei es Schädigung, Alterung, oder auch geplanter Verlust – früher oder später kommen unsere Zellkraftwerke ins Stottern. Damit sich das nicht negativ auf die Performance der ganzen Zelle auswirkt, wird das Mitochondrium kurzerhand zellintern verdaut. Umso heilsamer ist die Tatsache, dass aus den Einzelteilen wieder neue Kraftwerke gebildet werden. Im Grunde ist Autophagie damit zelleigene Müllabfuhr und Recyclingstation in einem.

Der Prozess wird Prof. Ohsumi zufolge immer dann angeregt, wenn die Bedingungen für unsere Zellen ungünstig sind. Herrscht beispielsweise Stickstoff- oder Nahrungsmangel, dann ist das ein Startsignal für die Autophagie-Maschinerie. Aber auch dem besten System geht irgendwann die Luft aus. Mit dem Altern sinken sowohl die Spermidinkonzentration als auch die Aktivität unseres Selbstreinigungsprogramms.

Solche Funktionsstörungen, können Studien zufolge zu Stoffwechselerkrankungen, Infektionen oder auch neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson) führen. Bei Letzteren kommt es zu krankheitsrelevanten Ablagerungen von Proteinen in Zellen. Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig es ist, diese Fähigkeit zu erhalten.

Spermidin hochdosiert aus Sojabohnenextrakt und Chlorella-Algenpulver.

Fasten bringt‘s

Neben Spermidin, kann auch Fasten unser Recyclingsystem in Schwung bringen. Am gängigsten ist hier die Faustregel 16:8 – 16 Stunden fasten und 8 Stunden essen. Das Prinzip dahinter ist ebenso simpel wie logisch: wenn nichts neues nachkommt, wird altes wiederverwendet. Außerdem ist der Körper nicht ständig damit beschäftigt, neue Nahrung abzubauen, sondern kann die Zeit nützen, um aufzuräumen. Wenn wir nur im Alltag beim Putzen genauso konsequent wären.

Die Vorzüge des Fastens reichen von positiven Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu gesteigerter Leistungsfähigkeit. In diesem Fall ist weniger also tatsächlich mehr. Das gilt leider nicht für die Wohnungsreinigung.

Zusammenfassung

Am Ende wollen wir nun nochmal den Nagel auf den Kopf treffen. Zusammenfassen lassen sich die Theorien rund um Spermidin so: Das Molekül soll unserem Körper einen Fastenzustand suggerieren und somit ohne echten Nahrungsverzicht die Vorteile des Fastens, also gesteigerte Autophagie, nutzbar machen. Eine Spermidin-reiche Ernährung wurde in Studien mit einer längeren Lebensdauer assoziiert.

Quellen

Literatur:

Atiya Ali, Mohamed, et al. „Polyamines in foods: development of a food database.“ Food & nutrition research 55.1 (2011): 5572.

Madeo, Frank, et al. „Spermidine in health and disease.“ Science 359.6374 (2018).

Eisenberg, Tobias, et al. „Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine.“ Nature medicine 22.12 (2016): 1428-1438.

Madeo, Frank, et al. „Spermidine: a physiological autophagy inducer acting as an anti-aging vitamin in humans?.“ Autophagy 15.1 (2019): 165-168.

Pietrocola, Federico, et al. „Caloric restriction mimetics enhance anticancer immunosurveillance.“ Cancer cell 30.1 (2016): 147-160.

Soda, Kuniyasu, et al. „Polyamine-rich food decreases age-associated pathology and mortality in aged mice.“ Experimental gerontology 44.11 (2009): 727-732.

Grafiken:

Die Grafiken wurden unter der Lizenz von Shutterstock erworben und dementsprechend gekennzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Antioxidantien: Schutzschild oder Risiko? Die richtige Balance für deine Gesundheit

Antioxidantien werden oft als Wundermittel für Gesundheit und Langlebigkeit angepriesen. Sie sollen freie Radikale abfangen, Zellschäden verhindern und den Alterungsprozess verlangsamen. Doch wie bei vielen biologischen Prozessen ist die Wahrheit komplexer: Nicht nur der Mangel, sondern auch ein Übermaß an Antioxidantien kann negative Auswirkungen haben.

In der richtigen Menge schützen sie unsere Zellen, in zu hohen Dosen können sie wichtige zelluläre Prozesse stören. Diese Mechanismen haben wir hier für dich genauer untersucht und möchten dir einen guten Überblick verschaffen.

Was ist Oxidativer Stress?

Freie Radikale entstehen als Nebenprodukte des Stoffwechsels, aber auch durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, Umweltgifte und Stress. Während sie in Maßen notwendig sind, um beispielsweise das Immunsystem zu aktivieren, kann ein Überschuss zu (chronischem) oxidativem Stress führen – einem Zustand, der mit Alterungsprozessen und verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht wird.

Oxidativer Stress entsteht dann, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und antioxidativen Schutzmechanismen im Körper gestört ist. Antioxidantien sind die natürlichen Gegenspieler dieser freien Radikale, aber ihre Wirkung ist stark dosisabhängig. 

Welche Antioxidantien es gibt, wie sie funktionieren und warum eine ausgewogene Zufuhr so wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel.

Wie wirken Antioxidantien auf molekularer Ebene?

Freie Radikale sind instabile Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Sie sind auf der Suche nach einem Elektron, um sich zu stabilisieren – und entreißen es dabei anderen Molekülen, etwa in Zellmembranen oder der DNA. Dieser Prozess wird als Oxidation bezeichnet und kann eine Kettenreaktion auslösen, die Zellstrukturen schädigt.

Antioxidantien wirken dem entgegen, indem sie freie Radikale binden, ohne dabei selbst instabil zu werden. Es sind Moleküle, die reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und reaktive Stickstoffspezies (RNS) neutralisieren und dadurch oxidativen Stress reduzieren können. Sie geben ein Elektron ab und beenden so die schädliche Kettenreaktion. Ein Beispiel ist Vitamin C (Ascorbinsäure), das in wässrigen Zellumgebungen freie Radikale neutralisiert, oder Vitamin E (Tocopherol), das als fettlösliches Antioxidans Zellmembranen schützt.

Funktion und Signalwege von Antioxidantien

Antioxidantien haben Effekte auf drei verschiedenen Ebenen:

  • Direkte Neutralisation: Sie reagieren mit freien Radikalen und machen sie unschädlich.
  • Indirekte Wirkung: Sie aktivieren zelluläre Abwehrmechanismen, wie z. B. den Nrf2-Signalweg. Dieser reguliert die Expression von Genen, die antioxidative Enzyme wie Glutathion-Peroxidase (GPx), Superoxid-Dismutase (SOD) und Katalase aktivieren.
  • Modulation von Entzündungen: Antioxidantien beeinflussen Signalwege wie NF-κB, die eine Rolle bei der Immunantwort und Entzündungen spielen. 

Die Bedeutung freier Radikale

Freie Radikale sind hochreaktive Moleküle mit einem oder mehreren ungepaarten Elektronen. Ihr Name leitet sich aus ihrer chemischen Natur ab: "frei" bedeutet, dass sie ungebunden und damit hochreaktiv sind, während "Radikale" eine Bezeichnung für Atome oder Moleküle mit ungepaarten Elektronen ist. Diese Eigenschaft macht sie zu wichtigen Akteuren in biologischen Prozessen, da sie Elektronen von anderen Molekülen aufnehmen oder abgeben können.

Obwohl freie Radikale oft als schädlich dargestellt werden, erfüllen sie wichtige physiologische Funktionen:

  • Signaltransduktion: Freie Radikale wie reaktive Sauerstoffspezies (ROS) spielen eine zentrale Rolle in der Zellkommunikation. Sie regulieren verschiedene Signalwege, darunter den MAPK- und den NF-κB-Signalweg, die an Zellwachstum, Differenzierung und Stressreaktionen beteiligt sind. Beispielsweise sorgen freie Radikale auch für Muskelwachstum nach anstrengendem Krafttraining.
  • Immunabwehr: Makrophagen und andere Immunzellen nutzen freie Radikale als “Waffe” gegen Pathogene. Während der sogenannten "oxidativen Burst-Reaktion" werden große Mengen an ROS wie Superoxid (O₂⁻) und Wasserstoffperoxid (H₂O₂) freigesetzt, um Bakterien und Viren zu eliminieren.
  • Wundheilung: ROS sind essenziell für die Regulation der Geweberegeneration. Sie beeinflussen die Angiogenese (die Bildung neuer Blutgefäße), die Proliferation von Fibroblasten und die Produktion von Kollagen, wodurch die Wundheilung gefördert wird.

Ein gewisses Maß an oxidativem Stress ist also notwendig. Entscheidend ist das Gleichgewicht zwischen pro-oxidativen und antioxidativen Mechanismen. 

Klassen von Antioxidantien

Antioxidantien lassen sich in mehrere Kategorien einteilen:

Vitamine

Vitamin C (Ascorbinsäure): Wasserlösliches Antioxidans, das Elektronen abgeben kann, um freie Radikale zu neutralisieren. Es regeneriert oxidiertes Vitamin E und unterstützt enzymatische Prozesse.

Vitamin E (Tocopherole und Tocotrienole): Fettlösliches Antioxidans, das Zellmembranen schützt, indem es Lipidperoxidation verhindert.

Mineralien

Selen: Essentieller Bestandteil von Glutathionperoxidase, einer antioxidativen Enzymgruppe, die Peroxide abbaut.

Zink: Stabilisierendes Element antioxidativer Proteine, das an Redoxreaktionen beteiligt ist und Enzymstrukturen schützt.

Sekundäre Pflanzenstoffe:

Polyphenole: z.B. Resveratrol oder Curcumin. Sie sind auch in Beeren, Tee und dunkler Schokolade enthalten, wirken molekular in Organismen als Radikalfänger und aktivieren den Nrf2-Signalweg.

Carotinoide: Dazu gehören Beta-Carotin, Lutein, Astaxanthin und Zeaxanthin, die membranassoziierte Oxidationsreaktionen hemmen und somit einen Effekt auf Haut sowie die Augen haben.

Flavonoide: z.B. Fisetin. Modulieren Entzündungsprozesse, beeinflussen die Zellkommunikation und wirken antioxidativ in verschiedenen Geweben.

Endogene Antioxidantien:

Glutathion: Ein intrazellulärer Schutzfaktor, der direkt mit ROS reagiert und durch die Glutathionperoxidase regeneriert wird. Vorläufermoleküle sind Glycin und N-Acetylcystein - kurz GlyNAC.

Superoxiddismutase: Enzym, das Superoxidradikale in Wasserstoffperoxid umwandelt und so oxidative Schäden reduziert.

Katalase: Baut Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff ab und schützt so vor toxischen Peroxiden.

Die Bedeutung sekundärer Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe sind eine vielseitige Gruppe bioaktiver Verbindungen, die Pflanzen als Schutzmechanismus gegen Umweltstress, Pathogene und Fraßfeinde synthetisieren. Die Pflanzen sind ständig Faktoren wie UV-Strahlung, Temperaturveränderungen, Schädlingsbefall und oxidativen Prozessen ausgesetzt. Antioxidantien helfen ihnen dabei, Zellschäden zu verhindern und sich gegen diese Einflüsse zu schützen. Zu den wichtigsten antioxidativen Stoffen, die Pflanzen produzieren, gehören Polyphenole, Carotinoide, Flavonoide und Vitamine wie Vitamin C und E.

Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken in der Pflanze als Schutzschild, indem sie reaktive Sauerstoffspezies neutralisieren und oxidative Schäden an Zellstrukturen minimieren.

Der Konsum sekundärer Pflanzenstoffe als Teil der menschlichen Ernährung hat ähnlich wie bei den Pflanzen vielfältige Effekte. Zu den bedeutendsten sekundären Pflanzenstoffen gehören:

  • Flavonoide – Eine große Gruppe von Polyphenolen, die in grünem Tee, Äpfeln und Zwiebeln vorkommen und antioxidative sowie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
  • Carotinoide – In Karotten, Tomaten und Kürbis enthalten, tragen sie zur Erhaltung der Haut und Augen bei und wirken als Vorstufen von Vitamin A.
  • Polyphenole – Reichlich in Beeren, dunkler Schokolade und Rotwein vorhanden, gelten als Unterstützer für die Gefäßgesundheit und wirken als Radikalfänger.
  • Glucosinolate – In Kreuzblütlern, wie Brokkoli, Kohl und Senf enthalten, spielen sie eine Rolle bei der Entgiftung und dem Zellschutz.

Resveratrolzufuhr im Alltag

Resveratrol ist einer der sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in:

  • Rotwein: Enthält etwa 1,9 bis 2,7 mg Resveratrol pro Liter.
  • Rote Weintrauben: Enthalten zwischen 50 und 100 µg Resveratrol pro Gramm.
  • Erdnüsse: Enthalten zwischen 0,03 und 0,14 µg Resveratrol pro Gramm.

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass Rotwein trotz Alkohol gesund sei – das liegt am beschriebenen Französischen Paradoxon, was sich später jedoch als falsch herausgestellt hat. Um die oft empfohlene Menge von 500 mg täglich zu erreichen, müsstest du nämlich extreme Mengen konsumieren:

  • Rotwein: Ungefähr 185 Liter täglich – definitiv keine empfehlenswerte Strategie.
  • Rote Weintrauben: Etwa 5 Kilogramm täglich – eher schwer in eine normale Ernährung integrierbar.
  • Erdnüsse: Rund 3,6 Kilogramm täglich – eine kalorienreiche Angelegenheit.

Die Rolle von Sirtuinen und ihren Einfluss auf oxidativen Stress

Sirtuine sind eine Gruppe von NAD-abhängigen Enzymen und einer von vier Langlebigkeitspfaden, die eine zentrale Rolle in der Regulation der Zellalterung, des Stoffwechsels und der antioxidativen Abwehrmechanismen spielen. Besonders SIRT1 ist bekannt dafür, den oxidativen Stress zu reduzieren, indem es den Nrf2-Signalweg aktiviert und die Expression antioxidativer Enzyme wie Superoxiddismutase (SOD) und Katalase fördert. Studien zeigen, dass eine erhöhte Sirtuin-Aktivität zur verbesserten mitochondrialen Funktion und einer Reduktion von DNA-Schäden durch oxidative Belastung beitragen kann.

Die Aktivierung von Sirtuinen kann durch Fasten, körperliche Aktivität und bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe gefördert werden. 

Wann kann die Einnahme von Antioxidantien sinnvoll sein?

Nährstoffmangel: Personen mit eingeschränktem Zugang zu antioxidantienreichen Lebensmitteln aufgrund von Ernährungsgewohnheiten, Allergien oder anderen Faktoren können von Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. Ein Arzt kann feststellen, ob ein Mangel vorliegt.

Hohe oxidative Belastung: Menschen, die häufig Umweltverschmutzung oder Tabakrauch zwangläufig (z.B. berufsbedingt) ausgesetzt sind, könnten von zusätzlichen Antioxidantien profitieren. Dennoch sollte die Vermeidung von oxidativem Stress vorrangig sein.

Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter nimmt die Nährstoffaufnahme- und vor allem die -vielfalt ab, und das Risiko für chronische Erkrankungen steigt. Studien deuten darauf hin, dass eine bedarfsgerechte  Einnahme von Antioxidantien gewissen altersbedingten Veränderungen entgegenwirken könnten, jedoch sind die Beweise nicht eindeutig.

Antioxidantien und Sport

Die Einnahme von Antioxidantien im Zusammenhang mit Sport ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Einerseits können Antioxidantien helfen, den durch intensive körperliche Aktivität verursachten oxidativen Stress zu reduzieren. Andererseits zeigen neuere Studien, dass eine zu hohe Zufuhr von Antioxidantien kurz vor oder nach dem Training die Anpassungsprozesse des Körpers an sportliche Belastungen beeinträchtigen kann.

  • Mögliche Vorteile: Moderate Mengen an Antioxidantien wie Vitamin C und E können, wenn in genug zeitlichem Abstand zum Training, die Regeneration fördern und Muskelkater verringern.
  • Mögliche Nachteile: Hohe Dosen könnten die zellulären Signalwege blockieren, die für die Anpassung an körperliche Belastung notwendig sind. Dadurch kann der Trainingseffekt abgeschwächt werden.

Warum oxidativer Stress auch nützlich ist: Beim Sport entstehen gezielt freie Radikale, die als Signalgeber für Anpassungsmechanismen wirken. Sie fördern die Produktion von körpereigenen Antioxidantien, steigern die Mitochondrien-Biogenese und tragen zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei.

Optimale Einnahmezeit für Antioxidantien

Lebensmittel mit Antioxidantien

Die beste Aufnahme erfolgt über den Tag verteilt, indem frische, nährstoffreiche Lebensmittel gegessen werden, um eine gleichmäßige antioxidative Abwehr zu gewährleisten.

Nahrungsergänzungsmittel

Fettlösliche Antioxidantien (A, D, E, K): Am besten mit einer fetthaltigen Mahlzeit einnehmen, um die Aufnahme zu verbessern.

Wasserlösliche Antioxidantien (Vitamin C, Polyphenole, Flavonoide): Können zu jeder Tageszeit eingenommen werden – wichtig ist die Regelmäßigkeit. 

Medikamente & Interaktionen: Einige Antioxidantien können die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen. Es ist ratsam in diesem Fall eine fachliche Beratung hinzuzuziehen

Die Dosis macht das Gift

Antioxidantien sind essentiell für die Gesundheit, doch die richtige Balance ist entscheidend. Die aktuelle Forschung zeigt, dass sie nicht nur schützen, sondern in hohen Dosen auch schädlich sein können. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist der beste Weg, um ausreichend Antioxidantien aufzunehmen.

Continue reading

Was ist Coenzym Q10?

Hast du dich jemals gefragt, was deine Zellen eigentlich antreibt? Die Antwort lautet unter anderem: Coenzym Q10, auch bekannt als Ubichinon/Ubiquinol. Dieses Molekül ist ein wichtiger Bestandteil deines Körpers und gilt als Schlüssel für Energie und Leistungsfähigkeit.

Ubichinon findet sich in fast allen biologischen Membranen und sorgt in den Mitochondrien – den "Kraftwerken" der Zellen – dafür, dass dein Körper mit Energie versorgt wird. Doch das ist nur die halbe Geschichte: Es spielt nämlich auch eine Rolle in der Abwehr oxidativem Stress und hilft, Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Glutathion zu regenerieren.

Doch mit dem Alter oder in Zeiten erhöhten oxidativen Stresses, wie bei Krankheiten oder Stresssituationen, kann die natürliche Produktion von Ubichinon stark abnehmen. Diese Lücke in der Versorgung kann sich direkt auf unsere psychische und physische Leistungsfähigkeit auswirken. Kein Wunder also, dass Coenzym Q10, in seiner oxidierten Form Ubichinon genannt, in dem Zusammenhang sehr stark wissenschaftlich beforscht wurde und nach wie vor wird.

Ein ausreichend mit Coenzym Q10 versorgtes System ist wichtig für das Immunsystem, stabilisiert die Zellmembranen und liefert die Grundlage für optimale zelluläre Leistung – und all das macht es zu einem zentralen Bestandteil eines ausgewogenen Lifestyle für ein kraftvolles Leben.

Wie wird unser Körper mit Coenzym Q10 versorgt?

Leider reicht die körpereigene Produktion oft nicht aus – besonders ab dem 25. Lebensjahr, wenn die natürliche Synthese rapide abnimmt. Chronischer Stress, Umweltbelastungen und bestimmte Medikamente verschärfen dieses Defizit zusätzlich. Da viele Lebensmittel nur geringe Mengen an Ubichinon enthalten, kann eine gezielte und bedarfsgerechte Supplementierung dabei helfen, Energielevel und antioxidative Abwehrkräfte zu unterstützen. Aus diesem Grund wird Ubichinon oft als einer der Schlüssel-Nährstoffe im Longevity-Bereich betrachtet.

Studien zeigen, dass Ubichinon insbesondere für die mitochondriale Funktion eine Rolle spielt – ein entscheidender Faktor bei postviralen Belastungen oder chronischer Erschöpfung, die oft mit eingeschränkter Energieproduktion und erhöhtem oxidativen Stress einhergehen.

Aktuell wird intensiv an dem Effekt von Coenzym Q10 und dessen Potenzial bei mitochondrialer Dysfunktion - einem Hallmark of Aging geforscht. Davon gekennzeichnet sind neurodegenerative Prozesse, chronische Müdigkeit und gewisse Stoffwechselstörungen.  Diese Vielseitigkeit macht Ubichinon zu einem Molekül, das sowohl im präventiven Setting als auch als supportive Therapie eine Faktor sein könnte. Künftige Studien werden zeigen, in welche Richtung sich die Einsatzgebiete entwickeln.

Vorkommen von Coenzym Q10

Coenzym Q10 kommt sowohl in deinem Körper als auch in deiner Nahrung vor. Hier sind einige der besten Quellen:

  • Tierische Quellen: Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber, Herz und Nieren. Diese enthalten besonders hohe Konzentrationen von Ubichinon.
  • Fisch: Makrele, Sardinen und Hering sind reich an Ubichinon und stellen eine wichtige Quelle für Menschen dar, die wenig Fleisch konsumieren.
  • Pflanzliche Quellen: Nüsse (z. B. Erdnüsse), Samen und pflanzliche Öle wie Soja- und Rapsöl.
  • Gemüse: Spinat, Brokkoli und Blumenkohl sind ebenfalls nennenswerte pflanzliche Quellen, auch wenn die Konzentration geringer ist als in tierischen Produkten.

Im menschlichen Körper sind die höchsten Konzentrationen in Geweben mit hohem Energiebedarf zu finden, wie Herz, Leber und Nieren. Diese Organe benötigen Ubichinon, um ihre Funktionen optimal aufrechtzuerhalten.

Obwohl diese Lebensmittel Ubichinon enthalten, sind die Mengen häufig nicht ausreichend, um den Bedarf bei oxidativem Stress oder gesteigerten Anforderungen zu decken. Zudem nimmt der Q10-Spiegel mit dem Alter ab, so wie das bei vielen Mikronährstoffen der Fall ist.

Was macht Coenzym Q10?

Energieproduktion

Stell dir vor, deine Zellen sind kleine High-Tech-Fabriken, die unermüdlich Energie produzieren. Und genau hier spielt Coenzym Q10 eine so wichtige Rolle: Es fungiert als unverzichtbarer Motor in der Elektronentransportkette deiner Mitochondrien. In dieser "Energiefabrik" wird ATP (Adenosintriphosphat) erzeugt – der Treibstoff, der jede einzelne Zelle in deinem Körper antreibt.

Besonders Organe wie das Herz oder deine Muskeln, die einen enormen Energiebedarf haben, sind auf ausreichende Coenzym Q10-Spiegel angewiesen. Ohne dieses Molekül gerät die Energieproduktion ins Stocken – du fühlst dich erschöpft und energielos.

Antioxidative Wirkung

Freie Radikale sind im Übermaß eine der größten Herausforderungen für deine Zellen. Diese instabilen Moleküle greifen Zellstrukturen an und beschleunigen degenerative Entwicklungen und damit den Alterungsprozess. Hier kommt Coenzym Q10 ins Spiel: Als Molekül mit antioxidativen Eigenschaften schützt es Zellmembranen und Mitochondrien vor oxidativem Stress.

Es neutralisiert freie Radikale und verhindert so Schäden an Lipiden, Proteinen und DNA. Doch das ist noch nicht alles: Coenzym Q10 hilft dabei, andere Antioxidantien wie Vitamin C und E wieder zu regenerieren, damit sie weiterhin ihre Aufgaben im Körper nachgehen können. Q10 ist also ein echter Bodyguard für deine Zellen. 

Zelluläre Reparaturmechanismen

Deine Zellen stehen jeden Tag unter immensem Druck. Umweltfaktoren, Stress und Alterung können sie schädigen und ihre Funktion beeinträchtigen. Coenzym Q10 unterstützt die Reparatur dieser Zellen, indem es wie oben bereits erwähnt oxidativen Stress mediiert und die Energieversorgung aufrechterhält. Besonders in Geweben mit hoher Zellumsatzrate, wie deiner Haut, spielt es eine Schlüsselrolle. Es sorgt dafür, dass sich Zellen regenerieren und optimal arbeiten – selbst unter anspruchsvollen Bedingungen.

Auswirkungen eines Mangels

Ein Problem mit der mitochondrialen Energiebereitstellung kann sich auf viele Bereiche deines Körpers auswirken und verschiedene Symptome hervorrufen:

  • Leistungsabfall und Erschöpfung: Diese können bis hin zu einem chronischen Erschöpfungssyndrom oder Burnout-Syndrom reichen.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzmuskelschwäche und Herzinsuffizienz haben in Studien mit niedrigen Q10-Spiegeln korreliert.
  • Neurodegenerative Krankheiten: Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson stehen im Zusammenhang mit Problemen in der mitochondrialen Funktion.
  • Diabetes und metabolische Störungen: Sind Mitochondrien gestört, kann das die Insulinsensitivität beeinträchtigen und das Risiko für entgleisende Blutzuckerwerte erhöhen.
  • Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem kann die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.

Eine mitochondriale Dysfunktion beeinflusst die ATP-Produktion und trägt zu Symptomen wie Fatigue, Muskelschmerzen und abnehmender kognitiven Leistungsfähigkeit bei. Langfristig können diese Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Q10 ist daher essentiell für die Aufrechterhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit.

Hier wurde in Studien untersucht, in wieweit eine Supplementierung ein Defizit ausgleichen kann. Es zeigte sich, dass Ubichinon besonders bei chronischer mitochondrialer Dysfunktion positive Effekte zeigen kann, indem es die zelluläre Energieproduktion stabilisiert und oxidativen Stress reduziert.

Verschiedene Formen von Coenzym Q10: Ubiquinol vs. Ubichinon

Ubichinon existiert in zwei Hauptformen:

  1. Ubichinon (oxidierte Form): Diese Form ist in ihrer ursprünglichen Struktur weit verbreitet und wird im Körper bei Bedarf in Ubiquinol umgewandelt, um antioxidative Eigenschaften zu entfalten. In vielen Fällen funktioniert dieser Umwandlungsprozess effizient und macht Ubichinon zu einer allgemein bioverfügbaren Option.

  2. Ubiquinol (reduzierte Form): Diese Form entfaltet ihre antioxidativen Eigenschaften unmittelbar und wird häufig für Personen empfohlen, die von einem erhöhten oxidativen Stressniveau betroffen sind oder deren Umwandlungsprozesse möglicherweise eingeschränkt sind.

Bioverfügbarkeit

Coenzym Q10 ist ein fettlösliches Molekül, was üblicherweise mit einer schlechten Bioverfügbarkeit einhergeht. Im Fall von Ubiquinon ist es dem Hersteller von Q10Vital® jedoch gelungen, das Molekül durch eine spezielle Technologie zu veredeln und wasserlöslich zu machen. Diese Innovation führt nachweislich zu einer erhöhten Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs. In einer Vergleichsstudie zu herkömmlichem Ubiquinol zeigte Q10Vital® sogar eine bessere Bioverfügbarkeit.*

Grundsätzlich können beide Formen im Körper ineinander umgewandelt werden und erfüllen eine essenzielle Funktion im Energiestoffwechsel. Die Wahl der passenden Variante sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Gesundheitsziele abgestimmt sein. Dank moderner Entwicklungen stellt Q10Vital® Ubichinon heute eine effektive und hervorragend bioverfügbare Option dar.

Wissenschaft und Forschung zu Coenzym Q10

Herz-Kreislauf System

Wusstest du, dass Coenzym Q10 auch eine Rolle bei Veränderungen des Herzmuskels spielt? Die aktuelle Forschung zeigt, dass es nicht nur die Funktion bei vorbestehender Schwäche verbessern kann, sondern auch oxidativen Stress reduziert – ein Hauptfaktor bei vielen altersbedingten Veränderungen im Herz-Kreislauf-System. Eine Metaanalyse hat zudem ergeben, dass die Supplementierung von CoQ10 zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks führen kann. Zudem hatte es in einer weiteren experimentellen Forschungsarbeit positive Effekte auf die Belastbarkeit des Herzmuskels.

Gehirn und Nervensystem

Die Rolle von Coenzym Q10 bei der Gesundheit deines Gehirns ist einen genaueren Blick wert. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen und die mitochondriale Funktion verbessern könnte. Das könnte bei Prozessen spannend sein, die sich auf der Grundlage einer mitochondrialen Dysfunktion entwickeln. Auch interessant: Es steht im Verdacht, kognitive Funktionen länger zu erhalten.

Chronische Krankheiten

Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Migräne stehen ebenfalls im Zusammenhang mit Problemen bei Mitochondrien. Coenzym Q10 stabilisiert die zelluläre Energieproduktion und könnte dadurch wiederum einen positiven Einfluss auf Entzündungen haben, die eine zentrale Rolle dabei spielen. Bei Migränepatienten konnte die Häufigkeit und Intensität der Anfälle durch die regelmäßige Einnahme von Coenzym Q10 deutlich gesenkt werden. Ebenso gelten eine Verbesserung der Insulinsensitivität und eine Senkung der oxidativen Marker als Effekt bei gut funktionierender Versorgung.

Regeneration nach viralen Erkrankungen

Nach einer viralen Infektion fühlen sich viele Menschen erschöpft und energielos. Studien zeigen, dass eine Unterstützung der mitochondrialen Funktion die Symptome wie Fatigue oder Muskelschwäche lindern kann. Dies ist besonders relevant bei postviralen Syndromen, bei denen die Energieproduktion oft stark beeinträchtigt ist.

>> Hier geht's zu unserem Produkt

Continue reading
Warenkorb 0

Dein Warenkorb ist leer

Beginn mit dem Einkauf