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Füllstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln: Was steckt wirklich drin?

Füllstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln: Was steckt wirklich drin?

Nahrungsergänzungsmittel können dich in deiner Gesundheit und Performance nachhaltig unterstützen. Aber hast du schon einmal einen genaueren Blick auf die Zutatenliste geworfen? Die Wirkstoffe, also Vitamine oder Mineralien, stehen meist im Vordergrund – doch die Qualität der sogenannten Füllstoffe wird oft übersehen. Dabei können sie einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit, Verträglichkeit und sogar die langfristigen Auswirkungen deines Supplements haben.

Da fragst du dich sicherlich, warum diese überhaupt benötigt werden. Ein Beispiel: Vitamin-D3-Tropfen. Das Vitamin selbst wird in minimalen Mengen dosiert, oft in Mikrogramm-Bereichen, weshalb Trägerstoffe wie Öl oder andere Füllstoffe nötig sind, um eine praktische Darreichungsform zu gewährleisten. 

Warum werden Füllstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet?

Füllstoffe sind in vielen Supplementen unverzichtbar. Sie erfüllen verschiedene wichtige Funktionen, wie:

  1. Dosierbarkeit sicherstellen: Wirkstoffe wie Vitamin K und D werden in so kleinen Mengen benötigt, dass sie ohne Trägerstoffe nicht gleichmäßig dosiert werden könnten.
  2. Resorption verbessern: Füllstoffe wie Öle helfen, fettlösliche Moleküle besser vom Körper aufzunehmen.
  3. Stabilität erhöhen: Sie schützen empfindliche Wirkstoffe vor Oxidation oder Feuchtigkeit.
  4. Konsistenz schaffen: Füllstoffe sorgen für eine gleichmäßige Textur bei Tropfen, Pulvern oder Tabletten.
  5. Produktionsprozess erleichtern: Sie verhindern Klumpenbildung, verbessern die Fließfähigkeit und ermöglichen eine automatisierte Herstellung.

Welche Füllstoffe gibt es, und haben sie einen Effekt?

Füllstoffe unterscheiden sich stark in ihrer Funktion und Wirkung. Hier sind einige gängige Beispiele, inklusive ihrer Vor- und Nachteile:

1. MCT-Öl (mittelkettige Triglyceride)

  • Herkunft: MCT-Öl wird meist aus Kokosöl gewonnen. Es besteht aus mittelkettigen Fettsäuren, die schneller verdaut und metabolisiert werden als langkettige Fettsäuren.
  • Funktion: MCT-Öl dient als Trägerstoff für fettlösliche Vitamine wie Vitamin D, E oder K. Es verbessert die Aufnahme dieser Wirkstoffe im Körper.
  • Vorteile: Es zeigt sich, dass MCT-Öl nicht nur die Bioverfügbarkeit von fettlöslichen Vitaminen steigert, sondern auch schnell Energie liefert, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Es wird direkt in der Leber verarbeitet und unterstützt den Fettstoffwechsel, was besonders für Personen mit ketogener Ernährung oder Longevity-Zielen interessant ist.
  • Nachteile: Hochwertiges MCT-Öl kann teurer sein als Alternativen wie Sojaöl. In sehr hohen Mengen kann es auch Verdauungsbeschwerden verursachen. 

2. Akazienfaser Pulver

  • Herkunft: Dieses Pulver wird aus dem Harz von Akazienbäumen gewonnen.
  • Funktion: Es dient als Volumenmittel und gleichzeitig als Ballaststoff mit präbiotischen Eigenschaften, was sich günstig auf den Magen-Darm-Trakt auswirken kann.
  • Vorteile: Akazienfaser ist ein löslicher Ballaststoff, der langsam im Darm fermentiert wird. Dies fördert das Wachstum gesunder Darmbakterien und reduziert Blähungen im Vergleich zu anderen Ballaststoffen. 
  • Nachteile: In hohen Mengen kann sie abführend wirken, was jedoch seltener vorkommt als bei anderen Ballaststoffen. Supplements mit Akazienfaserpulver als Füllstoff enthalten aber üblicherweise nur äußerst geringe Mengen.

3. Mikrokristalline Cellulose

  • Herkunft: Dieser Füllstoff wird aus pflanzlicher Zellulose gewonnen.
  • Funktion: Mikrokristalline Cellulose erhöht das Volumen von Tabletten und sorgt für Stabilität und Bindung.
  • Vorteile: Sie ist geschmacksneutral, kalorienfrei und hypoallergen. Da sie nicht verdaut wird, hat sie keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel oder den Stoffwechsel. Ihre Unbedenklichkeit wurde durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt.
  • Nachteile: Mikrokristalline Cellulose bietet keine zusätzlichen gesundheitlichen Vorteile, da sie vom Körper nicht aufgenommen wird. 

4. Guarkernmehl

  • Herkunft: Dieses Mehl wird aus den Samen der Guarpflanze gewonnen.
  • Funktion: Guarkernmehl wird als Verdickungsmittel und Ballaststoff in Nahrungsergänzungs- und Lebensmitteln eingesetzt.
  • Vorteile: Es hat präbiotische Eigenschaften und kann die Darmgesundheit unterstützen, indem es das Wachstum nützlicher Bakterien anregt. Darüber hinaus stabilisiert es die Konsistenz von Pulvern und flüssigen Supplementen. Es zeigt sich außerdem, dass Guarkernmehl zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen kann, da es die Verdauungsgeschwindigkeit von Kohlenhydraten verlangsamt.
  • Nachteile: Bei empfindlichen Personen kann es Blähungen oder leichte Magenbeschwerden verursachen, besonders wenn es in großen Mengen konsumiert wird. Wie bei anderen Füllstoffen wird es in Nahrungsergänzungsmitteln aber in sehr geringem Ausmaß verwendet.

5. Leinsamenmehl

  • Herkunft: Leinsamenmehl entsteht durch Mahlen von Leinsamen.
  • Funktion: Es fungiert als Ballaststoff und Volumenmittel und liefert zusätzliche Omega-3-Fettsäuren.
  • Vorteile: Leinsamen sind bekannt für ihre entzündungsmodulierenden Eigenschaften und unterstützen eine gesunde Verdauung. Sie sind außerdem reich an Lignanen, die als pflanzliche Antioxidantien fungieren und einen Effekt auf den Hormonhaushalt haben können. Es wurde gezeigt, dass Leinsamenmehl eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel haben kann.
  • Nachteile: In hohen Mengen kann es abführend wirken oder zu Blähungen führen, da es sehr ballaststoffreich ist.

6. Reismehl

  • Herkunft: Gemahlenes Reiskorn.
  • Funktion: Reismehl wird als hypoallergenes Volumenmittel eingesetzt.
  • Vorteile: Reismehl ist sehr kostengünstig und überdies glutenfrei und daher besonders für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeiten geeignet. Es ist mild im Geschmack und vielseitig einsetzbar.
  • Nachteile: Es lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen und liefert keine zusätzlichen Ballaststoffe oder Nährstoffe, die den Gesundheitswert steigern könnten. Paradoxerweise wird es von manchen Herstellern gerade in Produkten verwendet, die den Blutzucker eigentlich stabilisieren und Insulinresistenz vorbeugen sollen. 

7. Magnesiumstearat

  • Herkunft: Eine Verbindung aus Magnesium und Stearinsäure.
  • Funktion: Dient als Schmiermittel, um das Verkleben von Pulvern während der Produktion zu verhindern.
  • Vorteile: Es erleichtert die Herstellung von Kapseln und Tabletten und verbessert deren Konsistenz.
  • Nachteile: Magnesiumstearat steht in der Kritik, da es in hohen Mengen die Resorption von Wirkstoffen hemmen könnte. Es gibt jedoch keine eindeutigen Beweise, die diese Sorge bestätigen.

Füllstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln

Füllstoff

Funktion

Vorteile

Nachteile

MCT-Öl (Kokosbasis)

Träger für fettlösliche Wirkstoffe

Unterstützt Resorption, liefert Energie, keine Beeinflussung des Blutzuckers

Teurer, aber dafür auch besser als Alternativen

Akazienfaser Pulver

Ballaststoff, Volumenmittel

Präbiotisch, unterstützt die Darmgesundheit, gut verträglich

Kann in großen Mengen abführend wirken

Mikrokristalline Cellulose

Stabilisierung, Volumenerhöhung

Hypoallergen, kalorienfrei, geschmacksneutral

Keine zusätzliche Gesundheitsfunktion

Guarkernmehl

Verdickungsmittel, Ballaststoff

Fördert Verdauung, präbiotische Wirkung, stabilisiert Pulver

Kann Blähungen verursachen

Leinsamenmehl

Ballaststoff, Omega-3-Quelle

Reich an Ballaststoffen und Omega-3, entzündungshemmend

Kann in hohen Mengen abführend wirken

Olivenöl

Trägerstoff für fettlösliche Wirkstoffe

Natürlicher Trägerstoff, stabil, potenziell antientzündlich

Kann oxidieren, wenn nicht richtig verarbeitet

Reismehl

Volumenmittel

Glutenfrei, hypoallergen, gut verträglich, günstig

Hoher glykämischer Index, geringe Nährstoffdichte

Magnesiumstearat

Schmiermittel

Verbessert Produktionseffizienz

Kann die Resorption von Wirkstoffen hemmen

Maltodextrin

Bindemittel, Trägerstoff

Verlängert Haltbarkeit, verbessert Konsistenz

Hoher glykämischer Index, kann Blutzuckerspitzen verursachen

Siliciumdioxid (E551)

Antihaftmittel, verhindert Klumpenbildung

Sicher in kleinen Mengen, verbessert Produktion

Keine gesundheitlichen Vorteile

Sojaöl

Trägerstoff für fettlösliche Wirkstoffe

Günstig, weit verbreitet

Allergen, häufig gentechnisch verändert

 

Bei welchen Supplementen sollte man besonders auf die Füllstoffe achten?

Bei einigen Arten von Nahrungsergänzungsmitteln solltest du besonders auf die enthaltenen Füllstoffe achten. Die Qualität und Eigenschaften der Füllstoffe können nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch die Verträglichkeit des Produkts beeinflussen. Hier sind die wichtigsten Kategorien:

Fettlösliche Vitamine (z.B. Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K)

    • Warum ist es wichtig? Fettlösliche Vitamine benötigen geeignete Trägerstoffe, um ihre Resorption im Körper zu verbessern. Minderwertige Füllstoffe wie billige Öle (z. B. Sojaöl) können oxidieren oder Allergien auslösen.
    • Empfohlene Füllstoffe: Hochwertige Trägeröle wie MCT-Öl oder Avocadoöl.
    • Worauf achten? Achte auf Sojaöl oder gesättigte synthetische Fette, die potenziell minderwertig oder allergen sein können.

    Probiotika und Präbiotika

    • Warum ist es wichtig? Probiotische Kulturen sind empfindlich und benötigen eine stabile Umgebung. Füllstoffe können ihre Wirksamkeit beeinflussen oder als präbiotische Unterstützung dienen.
    • Empfohlene Füllstoffe: Akazienfaser oder Guarkernmehl als präbiotische Ballaststoffe.
    • Worauf achten? Achte auf Maltodextrin, da es den Blutzuckerspiegel erhöhen und das Darmmikrobiom negativ beeinflussen kann.

    Mineralstoffe (z.B. Magnesium, Calcium, Eisen)

      • Warum ist es wichtig? Mineralstoffe können in größeren Mengen eingenommen werden müssen, was mehr Füllstoffe in Tabletten oder Pulvern erfordert. Minderwertige Füllstoffe könnten die Resorption hemmen.
      • Empfohlene Füllstoffe: Mikrokristalline Cellulose und Akazienfaser
      • Worauf achten? Achte auf künstliche Farbstoffe oder Magnesiumstearat in hohen Mengen.

        Antioxidantien (z. B. Curcumin, Resveratrol, Coenzym Q10)

          • Warum ist es wichtig? Antioxidantien sind oft schlecht bioverfügbar und benötigen geeignete Füllstoffe, um ihre Aufnahme zu verbessern.
          • Empfohlene Füllstoffe: MCT-Öl, Lecithin (zur besseren Absorption).
          • Worauf achten? Billige Füllstoffe wie Sojaöl oder unnötige Bindemittel könnten die Wirksamkeit einschränken.

          Proteinpulver und Aminosäuren

            • Warum ist es wichtig? Proteinpulver werden in großen Mengen konsumiert, und minderwertige Füllstoffe könnten langfristig die Gesundheit beeinträchtigen.
            • Empfohlene Füllstoffe: Natürliche Verdickungsmittel wie Guarkernmehl oder Leinsamenmehl.
            • Worauf achten? Achte auf Maltodextrin, das oft als Füllstoff verwendet wird - den Blutzuckerspiegel aber negativ beeinflussen kann.

            Kinder- und Schwangerschaftspräparate

              • Warum ist es wichtig? Diese Zielgruppen haben besonders empfindliche Systeme, und allergene oder fragwürdige Zusatzstoffe sollten unbedingt vermieden werden.
              • Empfohlene Füllstoffe: Akazienfaser, Olivenöl, Reismehl.
              • Worauf achten? Vermeide Zusatzstoffe wie Titandioxid, künstliche Süßstoffe oder Farbstoffe.

              Multivitaminpräparate

                • Warum ist es wichtig? Multivitamine enthalten oft viele Inhaltsstoffe und benötigen Füllstoffe, um die Formulierung zu stabilisieren.
                • Empfohlene Füllstoffe: Mikrokristalline Cellulose, Akazienfaser, Guarkernmehl.
                • Worauf achten? Produkte mit unnötigen Farbstoffen oder künstlichen Konservierungsmitteln meiden.

                Worauf sollte man beim Kauf von Supplementen achten?

                Die Qualität der Füllstoffe kann den Unterschied zwischen einem hochwertigen und einem minderwertigen Nahrungsergänzungsmittel ausmachen. Hierauf kannst du besonders achten:

                1. Zutatenliste prüfen: Füllstoffe wie Akazienfaser, MCT-Öl oder Guarkernmehl sind natürliche und unbedenkliche Alternativen zu synthetischen Stoffen wie Magnesiumstearat.
                2. Quality-Label-Produkte bevorzugen: Produkte, die auf unnötige Zusatzstoffe verzichten, sind oft hochwertiger.
                3. Allergene vermeiden: Achte auf mögliche Allergene wie Soja oder Gluten.
                4. Transparenz der Hersteller: Unternehmen, die ihre Inhaltsstoffe offenlegen und auf Qualität achten, sind vertrauenswürdiger. Achte auch auf regelmäßige Laborzertifikate von unabhängigen Instituten.
                5. Präbiotische Vorteile nutzen: Füllstoffe wie Akazienfaser oder Guarkernmehl bieten zusätzliche gesundheitliche Vorteile, insbesondere für die Darmgesundheit.
                6. Form und Kapselhülle: Auch die Verpackung der Inhaltsstoffe ist entscheidend, um im Körper an den richtigen Ort zu gelangen. Achte auf die Qualität bei Form und Kapselhülle

                Fazit

                Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein genauer Blick auf die Zutatenliste dir dabei hilft, ein Produkt zu wählen, das nicht nur sicher, sondern auch optimal für deine Gesundheit und deine Ziele im Bereich der Langlebigkeit ist. Denn was wir täglich zu uns nehmen, beeinflusst unsere Gesundheit nachhaltig. Nimm dir Zeit, um dir das richtige Produkt auszuwählen und vertraue auf Zertifikate, die die Qualität und Testung bestätigen.

                Quellen

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